Digitalisierung ist das Zeichen unserer Zeit. So wie Ackerbau und Dampfkraft die gesamte Gesellschaft veränderten, verändert die Digitalisierung die Art wie wir heute leben, Geschäfte machen, Beziehungen pflegen und Kriege führen.
Informationen lösen sich auf in Nullen und Einsen und werden damit unendlich beweglich. Sie können überall erfasst, versendet und verarbeitet werden, Zeit und Abstand werden irrelevant. Und die Integration dieser Datenmengen bringt uns ganz neue Erkenntnisse über uns und unsere Umwelt.
Mit dem Smartphone wurde das Netz Teil unseres Alltags. Nah am Körper, immer bei uns, immer verbunden.
Inzwischen ist Digitalisierung enorm breit geworden und erfasst alles vom Babyphon bis zum globalen Wertpapierhandel.
Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft ist leichter zu verstehen anhand einer Definition der zehn großen Trends, die sie prägen:
Die zehn großen Trends der Digitalisierung
1. Digitalisierter Input
Wir bedienen Geräte mit Stimme und Gesten, statt mit Codes und Tastaturen.
2. Digitalisierter Output
Sprachausgabe, virtuelle Welten, Displays so billig wie Möbelstücke – Maschinen können auf immer einfachere Art mit uns kommunizieren.
Mit der weiteren Entwicklung der Digitalisierung werden sich Medien und Objekte zunehmend dematerialisieren.
3. Neue Dimensionen der Robotik
Drohnen weichen Hindernissen aus, Roboter lernen durch Anleitung ihrer Kollegen, Maschinen saugen Staub, mähen den Rasen und unterhalten Haustiere.
Roboter können nicht nur kommunizieren, sondern auch ihre Umwelt erkennen und verändern.
4. Big Data
Aus großen Datenmengen lassen sich neue Erkenntnisse gewinnen.
Dadurch wird die Landwirtschaft ebenso effizienter wie das Marketing, die Wettervorhersage und unsere Navigationsapps.
Digitale Wirtschaft ist in Zukunft weit mehr als bunte Banner auf Websites zu buchen.
5. Künstliche Intelligenz / KI
Sprach- und Bilderkennung unterstützen Wissensberufe von Arzt (wie bei der Auswertung von Röntgenaufnahmen) bis Jurist (bei der Formulierung und Auswertung von Gesetzestexten).
Selbstlernende Systeme müssen nicht mehr programmiert werden, sondern werden angeleitet.
6. Cloud
Rechenleistung wie aus dem Wasserhahn, überall verfügbar und unverzichtbar für die Digitalwirtschaft: Die Cloud macht es möglich.
Und inzwischen kann sogar KI wie IBMs Watson als Cloud-Service genutzt werden.
7. Vernetzung
Die Standortdaten von Auto und Handy machen Staus sichtbar und können sie verhindern.
Der Paketdienst darf den Kofferraum unseres Autos öffnen, um eine Lieferung abzugeben.
Die Batterie unseres Elektroautos handelt ihre Energie an den Strombörsen.
8. Crowd
Vernetzte Menschen können viel mehr. Dezentrale Speicherung von Energie oder Daten (wie bei der Blockchain), direktes Feedback zu neuen Verkehrsschildern oder dem Füllstand der Regale im Supermarkt: Die Crowd erledigt, was ein einzelnes Unternehmen nie bezahlen könnte.
Und die großen Hits der letzten Jahre wie Uber, Airbnb sowie die sozialen Netze profitieren alle von der schieren Masse an vernetzten Benutzern.
Gute digitale Strategien binden die Crowd in ihre Prozesse mit ein.
9. Integration
Eine App steuert die Haustechnik von einem Dutzend verschiedener Anbieter, der Fernseher integriert TV, Videoportale, Shopping und Gaming.
Wer braucht auf Reisen Kamera, Reisführer, Navi und Wörterbuch?
Niemand, denn das Handy ist all das und noch viel mehr.
10. Substitution
Digitale Plakatwände? Dann brauche ich keine Druckerei mehr, keine Jobs für Menschen, die Plakate kleben.
E-Ticket? Das bedeutet: Kein Vorverkaufsschalter mehr, keine Tickets, die gedruckt werden müssen, kein Check-in mehr am Flughafen.
Ein zentrales Gerät ersetzt eine Menge andere Produkte – und macht damit deren Herstellung und Distribution komplett überflüssig.
Nur mit einer soliden eigenen Digitalstrategie verhindern Sie, dass sich Ihre Produkte, Gewinne und Unternehmen ebenfalls in Luft auflösen.
Digitale Transformation im Unternehmen
Bei der digitalen Transformation sprechen wir über die Veränderung der Gesellschaft, aber vor allem die Veränderung der Wirtschaft und der Unternehmen als Folge der Digitalisierung.
Digitalisierung im Unternehmen bedeutet nicht, dass Ihre Verwaltung jetzt Computer einsetzen und Sie eine Website haben sollten. Sie beginnt damit, dass Produkte zunehmend intelligenter werden, selbst Informationen sammeln und übermitteln.
Digitalisierung der Angebote
Das führt zu neuen Angeboten: Statt des reinen Produktes bietet man eine Kombination aus Produkt, Leistung, Service und Daten an.
Gleichzeitig werden viele Leistungen von der Kommunikation bis zum Zahlungsverkehr immer billiger und oft völlig kostenlos.
Das verändert die gesamte Wertschöpfung der Unternehmen, denn womit verdient man dann noch Geld?
Digitaler Wandel
Um neue Dienstleistungen und Produkte zu entwickeln benötigt man neues Wissen, oft neue Mitarbeiter und vor allem andere, viel flexiblere Strukturen.
Geschwindigkeit ist zum entscheidenden Faktor geworden und Unternehmen müssen die ganze Organisation samt ihren Prozessen daraufhin anpassen.
Digitale Innovation
Eine der Folgen der Digitalisierung ist ein Wandel der Beziehungen.
Unternehmen arbeiten in Teilgebieten mit ihren größten Konkurrenten zusammen, Kunden engagieren sich bei der Entwicklung und die klassischen Rollen von Entwickler, Produzent, Händler und Betreiber verschwimmen immer mehr.
Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass ein Auto-Start-up wie Tesla mehr Luxuslimousinen verkauft als alle großen deutschen Hersteller?
Und das wohlgemerkt mit Elektroautos – den eben noch so teuren, langsamen Wägelchen!
Digitale Disruption
Das sind die disruptiven Innovationen: Etwas neues, das zu Beginn fast lächerlich wirkt, sich aber exponentiell schnell entwickelt und damit bestehende Unternehmen von unten angreift.
Technisch ist eine disruptive Innovation oft gar nichts Besonderes.
Apps, Navis und Bewertungssysteme gibt es schon seit Jahren. Aber dann baut Uber daraus eine schlaue App, die Fahrer und Fahrgäste zusammenbringt. Und auf einmal kann dieses Unternehmen über eine Million Fahrten am Tag abwickeln, ohne auch nur ein einziges eigenes Auto zu besitzen!
Das ist wirklich disruptiv.
Die digitale Zukunft
Am Ende bedeutet die digitale Transformation, dass sich im Unternehmen alle ändern müssen.
Nicht nur die jungen Wilden im Marketing und vielleicht noch in der IT.
Sondern wirklich jeder, vom Vorstand bis zum Hausmeister, von der Rechtsabteilung bis zur Buchhaltung.
Das wird unzweifelhaft anstrengend. Aber es ist auch eine ganz große Chance für ein anderes Arbeiten.