Menschen machen Fehler. Wer viel Neues macht, macht viele Fehler Diese Weisheit ist so alt wie die Menschheit. Trotzdem ist in vielen Unternehmen die Angst vor Fehlern weit verbreitet. Fehler zu machen und womöglich auch noch zuzugeben ist tabu! Warum uns diese Haltung nicht weiterbringt und wie wir das schleunigst ablegen, berichte ich in meinem Video-Blog.
Mut zu Fehlern bedeutet Mut zu Innovation
Wir müssen uns trauen, Fehler zu machen. Denn nur dann haben wir auch den Mut, weiterzudenken, gewagte Ideen zu haben und bisher Unbekanntes zu entdecken. Fehlt uns der Mut, dann machen wir am besten gar nichts, dann machen wir auch nichts falsch. Das ist dann wie Beamten-Mikado – wer sich zuerst bewegt, verliert. Nur findet die Evolution dann ohne uns statt.
Wenn Sie Ihr Unternehmen dagegen entwickeln möchten (oder müssen – und wer muss das nicht?), dann müssen Sie eine entsprechende Fehlerkultur im Unternehmen etablieren. Ein Umfeld, in dem man mit einer ungewöhnlichen Idee ankommen kann, ohne gleich in die Ecke gestellt zu werden. Wer sich nicht traut, sich auch mal aus dem Fenster zu lehnen, liefert höchstens „mehr desselben“, statt wirklich innovativ zu sein. Eine gesunde Fehlerkultur gibt den Freiraum, kreative Ideen nicht nur zu haben, sondern auch an ihrer Verwirklichung zu arbeiten – selbst wenn das Unterfangen riskant ist und vielleicht scheitern könnte.
Fehlerkultur bedeutet auch: Fehler zugeben
Fehler sind nicht schön – übertreiben Sie es nicht!
Über all den Fuck-up-Nights und positiver Fehlerkultur sollte man eines nicht vergessen: Fehler nerven. Vor allem, wenn sie zum falschen Zeitpunkt auftauchen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Fehler früh passieren und rechtzeitig aus der Welt geschafft werden – nur dann können Sie Ihre Energie in die guten, fehlerfreien Innovationen zu stecken. Nur mit einer realistischen Einstellung, etwas Gelassenheit und dem Mut zu Fehlern kommen Sie zu einer Unternehmenskultur, die Innovationen hervorbringt.
Oder um es mit Samuel Beckett zu sagen: Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.
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Warum Firmen einen „Failure Friday“ einführen sollten
Oft ist die Angst vor dem Scheitern größer als die tatsächlichen Folgen eines schiefgegangenen Projektes. Diese Angst hemmt Manager und Angestellte also völlig unnötig und verhindert gleichzeitig wertvolle Innovationen. Markus Pfeiffer plädiert dafür, das Scheitern zu enttabuisieren indem es bewusst thematisiert wird – zum Beispiel mit einem institutionalisierten „Failure Friday“. Ein Meeting in der Woche soll Berichten übers Scheitern vorbehalten sein – die hoffentlich auch die dabei gelernten Lektionen beinhalten. Der Grundgedanke dabei: Wer gelernt hat, dass Scheitern keine Katastrophe ist, der ist eher dazu bereit, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und Projekte anzupacken. Applaus!
Nebenbei klingt „Failure Friday“ doch viel freundlicher als die in der Startup -Szene beliebten „Fuck-Up Nights“, in denen man auf der Bühne präsentiert, was man im (Berufs-)Leben so richtig vergeigt hat.
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Die positive Fehlerkultur: Warum sie auch für Ihr Unternehmen wichtig ist und wie Sie diese einführen!
Nicht alle Fehler sind gleich – das lehrt Raoul Radeke, der beruhend auf Amy Edmondsons Buch „Teaming“ gleich drei Typen von Fehlern unterscheidet:
- Abstellbare Fehler, die durch schlechte Prozesse passieren und leicht vermieden werden können,
- unvermeidbare Fehler, die durch die Einwirkung dritter oder fehlerhafte Technik geschehen und
- sogenannte „intelligente Fehler“.
Letztere können sogar geplant entstehen oder in Kauf genommen werden – Versuch und Irrtum als beabsichtigtes Vorgehen. Diese Fehler sind besonders wertvoll, wenn man weiß wie man aus ihnen lernt. Dabei helfen – neben einer möglichst schnellen Behebung – die offene und umfassende Kommunikation, um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, sowie Zeit und Raum für das nachhaltige Lernen.
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An Open Letter To CEOs: So schaffen Sie Freiraum für Innovation
Wie bringt man den Wunsch nach fehlerfreundlicher Innovation mit der Wirklichkeit des täglichen Business-as-usual zusammen? Alexander Osterwalder (bekannt für sein Business Model Canvas) liefert in seinem offenen Brief an die CEOs dieser Welt praktischen Ratschlag, wie man genau das schafft: Er schlägt Unternehmen eine Umstrukturierung vor und die Schaffung eines „Chief Entrepreneurs“.
Während sich der CEO dann weiterhin damit beschäftigen kann, die Gegenwart möglichst fehlerfrei zu managen, erfindet der Chief Entrepreneur die Zukunft. Dabei handelt es sich aber nicht um klassische Produktentwicklung, sondern um nichts weniger als die Erschaffung zeitgemäßer Geschäftsmodelle. Im Gegensatz zum Manager ist es ihm ausdrücklich erlaubt, neue Ideen auszuprobieren, Prototypen zu testen und aus Fehlern zu lernen.
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