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Innovation:
Hirn, Herz und harte Arbeit

Innovation! Unsere Wunderwaffe gegen den Stillstand, Garant für eine erfolgreiche Zukunft, Quelle des Wohlstands. Jedes Unternehmen wäre gerne innovativ und viele denken auch, dass sie es sind. Wäre ja schön – wenn wirkliche Innovation nicht so verflixt schwierig wäre!

Lassen Sie uns heute über die Mythen der Innovation sprechen.
Und schauen, was Ihr Unternehmen braucht, um vorwärts zu kommen.

Innovation? Was is‘n das, so echt jetzt?

Für mich ist Innovation die Fähigkeit, etwas Neues zu entwickeln und erfolgreich an den Markt zu bringen. Das klingt jetzt erst mal harmlos. Eine gute Idee, viele bunte Zettel und der Erfolg kommt von selbst. Leider ist das nicht die ganze Wahrheit. Erfolgreiche Innovation ist in erster Linie: viel Arbeit. Sie erinnern sich sicher an das Zitat von Edison:
Erfolg ist zu 1% Inspiration,
zu 99% Transpiration.
Thomas Alva Edison, Erfindergenie
Damit die Arbeit auch zu etwas führt, müssen Sie wissen, was Sie da tun und was Sie erreichen wollen. Hier ein paar harte Wahrheiten – auf dass Ihre Innovationsprojekte leichter mehr Erfolg haben!

Innovation ist nicht Kreativität

Der Klassiker: Man verwechselt Kreativität und Innovation. Doch Kreativität ist nur ein kleiner Teil der Innovation. Neue, gute, unerwartete Ideen sind gut und wichtig. Aber Sie werden buchstäblich hunderte von guten Ideen haben. Einige davon schaffen es bis in ein fertiges Produkt. Aber der Weg bis zu einem marktfähigen Angebot ist lang und steinig, die gute Idee ist nur ein erster Schritt.

Die anderen Schritte, das sind 200 gute und kluge Antworten auf 200 wichtige Fragen. Was genau ist das Anwendungsszenario? Wer sind die Nutzer? Welche Motive treiben sie an? Wie wird das Interface gestaltet? Wie erreichen Sie neue Kunden? Welches Abrechnungsmodell passt am besten?

Alle Aspekte von Konzept über den Bau bis zu Delivery und dem laufenden Betrieb müssen funktionieren und immer wieder verbessert werden, bis Sie ein innovatives Produkt am Markt haben, das auch gekauft wird.

Innovation

Das große M: Empathie

Wir denken bei Innovation viel zu oft an Technologie. Aber es geht um WERT! Und was Wert ist, entscheidet der Kunde. Also müssen Sie verstehen, was Ihr Angebot für den Kunden bedeutet. Ob bei Amazon, Tesla, Apple oder in Social Media – es geht immer um Gefühle. Denn da entsteht der Wert.

Also brauchen Sie die Fähigkeit, Ihren Nutzern zuzuhören, ihn und sie wirklich zu verstehen. Sie müssen erkennen, wo es im Alltag klemmt, aber auch, was wirklich toll ist, was sich gut anfühlt. So haben Social Media oder Computerspiele einerseits sehr viel mit Technik zu tun, andererseits mit Psychologie. Ein Klick auf ein Bild ist technisch ganz einfach. Aber ein Herzchen zu bekommen, weil jemandem etwas gefällt, das ich gemacht habe – das ist toll.

Deswegen: nicht blind auf Technik schauen, auch nicht im B2B, das sich oft seiner rationalen Entscheidungen rühmt, was nachgewiesen Quatsch ist. Sondern auf das, was es mit den Menschen macht.

Testszenarien und das Frühstücksei

Kennen Sie diesen wunderbaren Spot von Loriot? Ein Mann fragt seine Frau, woher Sie weiß, wann das Frühstücksei weichgekocht ist. Ihre Antwort: „Eine Hausfrau hat das im Gefühl!“ Leider ist sein Ei mal roher Glibber, mal hart wie Stein. Übertragen auf Innovationen: Woher wissen Sie eigentlich, wann eine Lösung gut ist? Haben Sie das auch „im Gefühl“?
Es erstaunt mich immer wieder, wie ungern Unternehmen testen. Doch wie sollen wir denn sonst lernen? Manchmal ist es Unsicherheit, die Angst, dass die Idee doch nicht so gut ist. Manchmal ist es Größenwahn, man weiß schon, was für den Kunden gut ist. Und dann werden große Budgets auf Ideen gesetzt, die nicht mal in der Kantine mit den Kollegen ausprobiert wurden. Das ist unverantwortlich!
Der Weg aus dieser Falle: Ausprobieren. Man braucht ein wenig Grundlagenwissen, um saubere Tests zu bauen. Aber dann ist es wirklich einfach und Sie können Ihre Ideen schnell und sicher validieren.

Innovationskiller Perfektion

Ein ähnlich großes Problem ist unser Wunsch nach Perfektion. Gerade Ingenieuren ist eine nicht-perfekte Lösung unangenehm, damit will man nicht vor Menschen treten. Was ist, wenn die ihre Idee ablehnen, nur weil man sich nicht genug Mühe gegeben hat?

Das ist völlig falsches Denken. Bei Ihren Tests wollen Sie weder Fans sammeln noch Begeisterung auslösen. Sie wollen nur einfache Antworten auf einfache Fragen. Funktioniert diese Idee, versteht der Benutzer, wird auf die Art das Problem gelöst? Dafür bauen Sie die einfachsten, billigsten und schlichtesten (um nicht zu sagen: hässlichsten!) Prototypen, die Sie sich vorstellen können. Und haben so schnell und preiswert die Antwort auf die jetzt wichtige Frage. Schon sind Sie einen Schritt weiter.

Kill Your Darlings

Wenn Sie schon viel Zeit, Geld, Arbeit und Herzblut in eine Idee gesteckt haben, dann wird es zunehmend schwerer, sich von ihr zu lösen. Das Projekt ist schließlich Ihr Baby, das wird es schaffen! Tja, nur bedeutet Innovation auch, zu erkennen wann etwas eine gute, aber eben nicht hervorragende Idee ist. Und diese dann in Würde zu beerdigen.

Liebe das Problem,
nicht Deine Lösung.

Bewahren Sie sich dazu immer den notwendigen Abstand. Den brauchen Sie, denn es ist eine Kunst, zwischen Durchsetzungsvermögen und Halsstarrigkeit zu unterscheiden. Wenn das Pferd tot ist, ist es Zeit abzusteigen.

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