Das spiegelt sich wieder in den Fragen, die Firmen sich (und mir) stellen.
Die sechs großen Fragen der digitalen Transformation
- Wie kommen wir auf eine schlüssige, umsetzbare Strategie?
- Wie werden wir schneller?
- Wie kriegen wir unsere Mitarbeiter in Bewegung?
- Wie werden wir kundenzentriert?
- Wie bauen wir eine Digital Unit auf?
- Und nicht zuletzt: Wie können wir damit sinnvoll Geld verdienen?
Es geht also um Strategie, Tempo, Kultur, Kunden, Organisation und Geschäftsmodelle. Diese Fragen werde ich jetzt und in den kommenden Artikeln beantworten. (Ganz detailliert finden Sie die Antworten in meinem neuen Survival-Handbuch digitale Transformation. Aber das erscheint erst im September.) Heute geht es los mit der Antwort auf die Frage: Wie entwickelt ein Unternehmen eine digitale Strategie?
Das digitale Spiegelei
Das liegt (unter anderem) daran, dass viele Firmen ganz deutsch digitalisieren, nach dem Schema: Erst die Grundlagen, dann bauen wir darauf auf, bis am Ende etwas Solides auf festen Beinen steht. Leider ist das in diesem Fall nicht der richtige Weg, denn so bleiben Sie unweigerlich im eigenen Dunst stecken. Und das kann für Ihr Unternehmen tödlich sein.
Sie müssen den Blick heben, über die eigene Schreibtischkante hinaus, zu neuen Horizonten. Dabei hilft Ihnen der Digital Circle. Oder, wie er liebevoll genannt wird, das digitale Spiegelei. Und das sieht so aus:
In der Mitte ist die heutige Situation. Das, was Sie heute kennen, können, liefern. Das ist gut, aber für die Zukunft nicht das Gelbe vom Ei – spannend wird es drumherum.
1. Das bestehende Angebot verbessern
2. Das Angebot erweitern
Hier wird es schon schwieriger. Digitalisierung bedeutet auch, Produkte und Dienstleistungen zu kompletten Lösungen zu kombinieren. Entweder stellen Sie ein Paket zusammen oder Sie lassen die Kunden ihre eigenen Pakete konfigurieren. Um beim Beispiel mit der Karte zu bleiben: Erweitern Sie die Inhalte mit einer Navigation, mit Daten zum Gelände, Luftbildern und Geo-Daten wie Bevölkerung, Einkommen oder Kriminalitätsrate.
Ein gutes Beispiel ist Google. War es erst nur eine Suchmaschine, die eine Liste mit Ergebnissen bot, ist es heute möglich, direkt über Google zu buchen und zu kaufen. Die Suchmaschine wird zum Vergleichsportal und sogar zur Shoppingplattform. (Und wenn Sie das ein wenig gruselig finden, dann schauen Sie sich in Asien WeChat an. Dort können Sie fast Ihr ganzes Leben innerhalb der Plattform organisieren.)
Der richtige Ansatz für Sie ist, sich vom Produkt zu lösen und zum Lösungsanbieter zu werden. Leute kaufen keine Autos mehr, sondern Mobilität. Und das ist der Schwerpunkt der digitalen Entwicklung für viele Firmen, besonders im B2B-Bereich.
3. Neue Angebote entdecken
Wenn Sie beispielsweise nicht nur Karten anbieten, sondern ganze Logistik-Netzwerke managen? Wenn Sie Verkehrsmanagement bieten? Wenn Sie bei der Stadtplanung und der Optimierung der Infrastruktur mitarbeiten? Entdecken Sie neue Möglichkeiten, Wert (und damit Umsatz) zu schaffen!
Der Schlüssel zur digitalen Strategie: Frag immer erst nach „Wie?“
Der Blick zum Horizont ist der eine Teil der Strategie: zu sehen, was noch geht. Der andere Teil ist Ihr digitales Geschäftsmodell. Das müssen Sie richtig verstehen – und hier greifen bisherige Modelle (wie das bekannte Business Model Canvas) viel zu kurz.
Fragen Sie erst „Was will ich?“ und gehen sie dann zurück zu „was habe ich?“ und „was brauche ich noch?“. Das ist nicht nur sinnvoller, es ist auch effizienter. (Praktischer Nebeneffekt: Wenn Sie diese Perspektive einnehmen, erledigen sich manche laufenden Projekte von selbst.)
Am einfachsten geht das mit meiner brandneuen Digital Strategy Map:
Diese Map ist ein Tool für Fortgeschrittene. Es geht davon aus, dass Sie schon wissen, wer Ihre Kunden sind, dass Sie Zielgruppen und Personas bereits definiert haben.
Ihre Bedeutung für den Kunden: Wer und was wollen Sie sein?
Sie können bestimmen, wer Sie für Ihre Kunden sein wollen. Formulieren Sie einen Satz wie „Wir sind der Partner für…, der Lieferant von…, die Anlaufstelle, wenn…, die Quelle von…, die Verbindung mit…, die Plattform aller….“ Das ist das Was.
Bauen Sie dann einen Satz, der anfängt mit „Die Kunden lieben uns, weil…“ Warum sind Sie so gut? Sind Sie die nettesten, die vertrautesten, die zuverlässigsten, die billigsten, schnellsten, teuersten? Das ist das Wie.
Zusammen ist das Ihre Bedeutung für den Kunden, die Rolle, die Sie in seinem Leben spielen wollen. Beeinflusst wird Ihre Bedeutung durch die Umwelt – zum Beispiel durch Alternativen, die der Kunde sieht.
Was brauchen Sie, um Ihre Rolle zu erfüllen?
Was genau bieten Sie an (Ihr Angebot) – und was benötigen Sie, um das anzubieten (Ihre Ressourcen)? Das sind Ihre Fähigkeiten, Ihr Geld, Maschinen, Verfahren, Mitarbeiter, Netzwerke, Lieferanten…. Alles, was Sie aus den klassischen Geschäftsmodellen kennen. Deswegen können Sie für diesen Teil auch gut ein Business Modell Canvas einsetzen.
Was aber meist fehlt und dabei doch so eminent wichtig ist: Das Wie! Wie werden Sie wahrgenommen, was erlebt der Kunde mit Ihnen? Und auch hier die Frage: Was brauchen Sie, um so sein zu können? Unter harten Arbeitsbedingungen ist es schwer, heiter und freundlich zu sein, in geizigen Unternehmen gibt es wenig Raum für Kreativität.
Wir sprechen also von der Customer Experience (– wenn die nicht wirklich gut ist, sind Sie erledigt) und der dahinter liegenden inneren Haltung, dem Mindset. Um die zu entwickeln, müssen Sie sich um Kultur und Organisation kümmern – die Mitarbeiter müssen es wollen (Kultur) und können (Organisation). Eigentlich doch ganz einfach, oder?
Und jetzt: Die Werbung
Das digitale Spiegelei, die Digital Strategy Map und viele weitere Tools und Methoden finden Sie in meinem neuen Buch. Das Survival-Handbuch digitale Transformation erscheint am 7. September 2018 bei Campus. Sie können es schon heute bei Amazon vorbestellen.
Möchten Sie Ihre eigene Strategie mit professioneller Unterstützung entwickeln? Nehmen Sie mich mit in den Prozess und erleben Sie, wie viel schneller und sinnvoller Sie zu einer Strategie kommen. Vereinbaren Sie einfach einen Termin für ein Gespräch.
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Dazu ein kleiner Leitfaden von mir bei meiner Agentur Click Effect:
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